Sternhaufen undAssoziationen


Übersicht:

Ein Blick in den Himmel zeigt, dass viele Sterne in Haufen auftreten. Die einzelnen Sterne des Haufens sind im Mittel gleich weit von dem Beobachter entfernt, nehmen den gleichen Raumbezirk ein, bewegen sich in die selbe Richtung und sind gleich alt. Da Sternhaufen in recht differenzierter Art und Weise vorkommen, unterteilt man sie in vier Gruppen:

1. Offene Sternhaufen 2. Kugelhaufen 3. Bewegungshaufen 4. Sternassoziationen

Offene Sternhaufen und Kugelhaufen sind leicht zu unterscheiden. Bei den offenen Sternhaufen kann man die Mitgliedssterne einzeln erkennen und abzählen und, da die Sterne locker gestreut sind, hinein- und hindurchschauen. Kugelhaufen hingegen sind viel reicher an Sternen. Sie besitzen hunderttausend bis einige Millionen an Sternen, wohingegen offene Sternhaufen nur einige Dutzend bis hundert Mitgliedssterne besitzen. Man kann die Sterne in den Randregionen des Haufens auflösen. Zum Mittelpunkt aber verschmelzen die Sterne zu einem Lichtfleck.


Offene Sternhaufen:

Als prominentestes Beispiel für einen offenen Sternhaufen sind sicherlich die Plejaden, gefolgt von den Hyaden zu nennen. Sie haben beide ihren PLatz im Stier und sind mit bloßem Auge zu erkennen. Nur gehören nicht alle Sterne, die man in der Umgebung sieht, wirklich dazu. Aldebaran beispielsweise liegt mitten in den Hyaden, gehört aber nicht zu ihnen. Er liegt weit vor den Hyaden. Vordersterne (wie halt Aldebaran) und Hintergrundsterne nennt man Feldsterne. Die Sterne die "die Ehre haben" und dann tatsächlich zu dem Haufen gehören, bezeichnet man als Mitgliedssterne. Um unterscheiden zu können, ob es sich um einen Feld- oder um einen Mitgliedsstern handelt, muss man wissen, wie weit die Sterne entfernt sind. Als Methode der Entfernungsbestimmung findet hier die Sternstromparallaxe Anwendung. Alle Sterne eines offenen Sternhaufens bewegen sich (wie Zuggleise) scheinbar auf einen gemeinsamen Fluchtpunkt, den Vertex, hin. Um jetzt mit Hilfe der Sternstromparallaxe die Entfernung bestimmen zu können, muss man Die Radialgeschwindigkeit (RG), die Eigenbewegung (EB) und den Winkel (Sternhaufen - Beobachter - Vertex) messen. Die Ergebnisse setzt man dann in folgende Formel: π = 4,74 x EB/RG x ctg α

        

Links die Plejaden und rechts daneben die Hyaden


KLassifizierung der offenen Sternhaufen

Roberto Julius Trümpler klassifizierte offene Sternhaufen nach drei Gesichtspunkten. Mit den Tümplerschen Typenmerkmalen wird noch heute gearbeitet und offene Sternhaufen "beschrieben".

Die Tümplerschen Typenmerkmale lauten:

KONZENTRATION:

I Haufen mit starker Konzentration, die sich deutlisch vom Hintergrund abheben

II etwas schwächere Konzenrtation als bei I, aber deutliches Abheben vom Hintergrund

III keine merkliche Konzentration zum Zentrum hin

IV Haufen hebt sich kaum ab; scheint eher zufällige Anhäufung von Sternen zu sein

HELLIGKEITSVERTEILUNG

1 alle Sterne sind etwa gleich hell

2 gleichmäßige Helligkeitsverteilung über den beobachteten Bereich

3 einige helle, viele schwache Sterne

STERNREICHTUM

p "poor", weniger als 50 Sterne

m "medium rich", 50-100 Sterne

r "rich", 100-500 Sterne

vr: "very rich", mehr als 500 Sterne

BESONDERE KENNZEICHEN

u unsymmetrisch

e elliptisch, länglich

n mit Nebel

Hier nun eine kleine Auflistung einiger offener Sternhaufen, in welchem Sternbild sie zu finden sind und deren Klassifikation nach Trümpler: Plejaden Tau ( II 3 r); Hyaden Tau ( II 3 m); Krippe Cnc ( II 2 m); M52 Cas ( I 2 r)

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