Den am nähesten an der Erde gelegenen Himmelskörper, den Mond, hat sicherlich schon jeder von uns beobachtet. Entweder mit dem bloßen Auge, mit dem Fernglas oder mit dem Teleskop. Der Mond ist am gründlichsten erforscht worden und auch schon von Menschen betreten worden. Manche sagen jetzt vielleicht, dass der Mond kein Objekt mehr ist, mit dem man sich länger beschäftigen kann, da man ihn schon zur Genüge kennt. Doch ich sage, wenn man sich auf eine "Freundschaft" mit ihm einlässt, kann man mit dem Mond mindestens genauso viel Spaß haben wie mit anderen Himmelsobjekten.
Allgemeines:
Es gibt drei unterschiedliche Arten der optischen Libration. Es gibt die Libration in Länge, Breite und die parallaktische Libration. Die Libration in Länge ist zusammen mit der Libration in Breite am wiichtigsten. Sie bringen dem Beobachter den größten Gewinn an zusätzlicher Mondoberfläche. Die Libration in Länge ist das Ergebnis einer konstanten Eigenrotation und einer sich ändernden Geschwindigkeit bei der Umlaufbewegung. Diese Libration kann bis zu + - 7°54″ ausmachen. Die Libration in Breite kommt durch eine Neigung der Mondäquatorebene zur Ebene der Mondumlaufbahn zu Stande. Es neigen sich somit abwechselnd Nord- und Südpol der Erde zu und man kann etwas über den Rand hinausschauen. Diese Form der Libration macht + - 6 °50″ aus. Diese beiden Librationsformen verlaufen gleichzeitig und machen so unterschiedlíche Gegenden sichtbar, die man dann als Librationszonen bezeichnet. Die dritte optische Libration ist die parallaktische Libration. Sie kommt dadurch zu stande, dass der Mond von verschiedenen Standpunkten aus beobachtet wird. Zudem existiert noch eine objektive physikalische Libration sie beruht auf geringen Abweichungen der sonst gleichen Mondrotation. Sie macht nur wenige Bogensekunden aus und ist damit nicht von größerer Wichtigkeit.
Im Zusammenhang mit dem Mondbahnumlauf, dem Monat, gibt mehrere Begriffe um alle Bereiche abzudecken:
Der siderische Monat: Zeit, die der Mond benötigt, um einen vollständigen Umlauf um die Erde zu schaffen. Dauer: 27,3 Tage
Der synodische Monat: auch Lunation genannt; kompletter Mondzyklus - Zeitdauer zwischen zwei Neumonden. Dauer: 29,5 Tage
Der drakonitische Monat: Zeit, die benötigt wird, um wieder durch den gleichen Knoten in der Bahn zu laufen. Dauer: 27,21 Tage
Der anomalistische Monat: Diese Zeit benötigt der Mond von einem Perigäumdurchgang zum nächsten. Dauer: 27,56 Tage
Koordinaten auf dem Mond:
Generell werden Ortsangaben, die sich auf die Mondoberfläche beziehen , als selenograpische Koordinaten bezeichnet. Das Zentrum der Mondscheibe hat eine selenographische Länge von 0° und eine selenographische Breite von 0°. Die selenographische Breite nimmt zum Nordpol hin zu (+90°) und zum Südpol hin ab (-90°). Die selenographische Länge nimmt nach Osten hin zu und beträgt am östlichen Rand 90° dann nimmt sie auf der erdabgewandten Seite weiter zu und beträgt da auf deren Mitte 180°, um dann am westlichen Rand 270°groß zu sein. Die Mitte auf der sichtbaren Seite ist dann 360° oder halt 0°. Man beachte das in den meisten Teleskopen Süden oben ist, wenn man nicht mit einer Umkehrlinse beobachtet.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Lage der Licht- Schattengrenze, dem Terminator. Es ist wichtig die Lage des Terminators anzugeben, um vergleichen zu können. Beispielsweise sieht ein Krater viel tiefer aus, wenn viel Schatten geworfen wird, da er nahe am Terminator liegt. Die Länge des Morgenterminators auf dem Mond wird als selenographische Colongitude der Sonne bezeichnet. Mit anderen Worten der Längengrad, bei dem auf dem Mond die Sonne aufgeht. So beträgt sie beispielsweise bei Neumond 270° und bei Vollmond 90°