Eine kurze Einführung in die Astronomie


Nomenklatur:

Alle Sternbilder haben lateinische Namen und eine daraus resultierende Abkürzung von drei Buchstaben. Diese (insgesamt 88 Sternbilder) wurden von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) festgelegt und sind damit nun für alle Astronomen verbindlich. Um neben des bloßen Namens auch noch etwas über die Helligkeit im Vergleich zu den anderen Sternen im gleichen Sternbild sagen zu können, bezeichnete Johannes Bayer die Sterne im Jahre 1603 mit griechischen Buchstaben und dem lateinischen Genitiv.

Beispiel: Der hellste Stern in der Leier heißt demnach:

α Lyrae (kurz α Lyr)

der zweithellste β Lyrae,

der dritthellste γ Lyrae usw.

Diese Helligkeitsfolge ist allerdings nicht immer strikt eingehalten, gelegentlich hat die Mythologie Vorrang. Bei Doppelsternen findet man manchmal noch einen, an die griechischen Buchstaben angehängten, Index.

Beispiel: ε1 und ε2 Lyrae, der berühmte Vierfachstern in der Leier (auch ε1 und ε2 sind Doppelsterne).

Das Sternzeichen Leier


Helligkeit der Sterne:

Seit je her teilt man die Helligkeit der Sterne in sogenannte Größenklassen (Magnitudines von lat.: magnitudo,-dinis f Größe, Stärke) ein. Als Abkürzung wird ein hochgestelltes m benutzt. Diese Größenklassen haben nichts mit der Größe oder der Masse des Sterns zu tun, sondern sie beziehen sich nur auf die scheinbare Helligkeit. Mit dem unbewaffneten Auge kann man Sterne bis 6m erspähen. Die "Fernglasgrenze" liegt bei ca.10m. Mit großen Teleskopen kann man jedoch auch noch Sterne der Größenklasse 21m erkennen.

Wenn alle Sterne gleichweit entfernt wären, dann wäre die beobachtete, scheinbare Helligkeit, auch die absolute Helligkeit (tatsächliche Leuchtkraft). Dem ist aber nicht so, aber um trotzdem etwas über die absolute Helligkeit sagen zu können, legte man die Normentfernung 10 Parsec fest. Nun kann man ausrechnen welche Helligkeit der Stern in dieser Entfernung hätte und hat somit die absolute Helligkeit.

Vereinfacht kann man sagen: Unter der absoluten Helligkeit versteht man die scheinbare Helligkeit eines Sternes in einer Entfernung von zehn Parsec. Die absolute Helligkeit wird mit einem großen, hochgestellten M abgekürzt.

Die Größe (m-M) bezeichnet man als Entfernungsmodul. Diese Differenz ist ein Maß für Entfernungen, welches besonders häufig bei Galaxien und Sternhaufen, als Distanzindikator angegeben wird.

-Die 5 hellsten Sterne

Nr. Bezeichnung Name Helligkeit
1 α Canis Maioris Sirius - 1m,5
2 α Carinae Canopus - 0m,7
3 α Centauri Toliman - 0m,3
4 α Bootis Arktur 0m,0
5 α Lyrae Wega 0m,0


Entfernungen in der Astronomie:

Um Zahlenungetüme zu vermeiden, verwendet man in der Astronomie als Längenmaß die Astronomische Einheit (AE). Sie entspricht der mittleren Entfernung von der Erde zur Sonne.

Genau heißt das: 1 AE = 149 597 870 km

Für diese Strecke benötigt das Licht 8m20s. Diese Dauer ist die Lichtlaufzeit der Astronomischen Einheit.

Für noch größere Entfernungen nimmt man meistens das Lichtjahrals Einheit.

Es gilt: 1 Lj = 9,46 x 1012 = 63 240 AE

Für die Stellarastronomie wird ferner das Parsec (Parallaxensekunde) verwendet. 1 pc = 3,2615 Lj=206 256 AE

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